Marieluise Fleißer

Marieluise Fleißer, geboren am 23. 11. 1901 in Ingolstadt als Tochter eines Geschmeidemachers und Eisenwarenhändlers, erwarb 1919 am Mädchenrealgymnasium des Internats der Englischen Fräulein in Regensburg das Abitur und studierte anschließend in München Theaterwissenschaft und Germanistik. Lion Feuchtwanger, den sie 1922 auf einem Faschingsfest kennenlernte, förderte ihre Arbeit und brachte sie mit Bertolt Brecht in Kontakt. 1926, im Anschluß an die Uraufführung von “Fegefeuer in Ingolstadt”, Rentenvertrag mit dem Ullstein-Verlag. 1928 Verlobung mit dem Tabakwarenhändler und Sportschwimmer Josef Haindl. Nach dem Skandal um die “Pioniere in Ingolstadt” Lösung der Verlobung mit Haindl und Bindung mit dem Autor Hellmut Draws-Tychsen, die wiederum zum Bruch mit Brecht führt. Auf Drängen von Draws Wechsel zum Kiepenheuer-Verlag. Reisen durch Schweden (1929) und Andorra (1930). Nachdem ein auf ein Jahr befristeter Rentenvertrag mit Kiepenheuer abgelaufen war, hatte Marieluise Fleißer 1932 so große finanzielle Probleme, daß sie einen Selbstmordversuch unternahm und schließlich von Berlin nach Ingolstadt zurückkehrte, wo sie drei Jahre später Josef Haindl heiratete. Während des Dritten Reiches partielles Schreibverbot. Durch Arbeitsüberlastung (Geschäft, Haushalt, Literatur) erlitt sie 1938 einen Nervenzusammenbruch, deshalb Aufenthalt in der Kuranstalt Neufriedenheim bei München. Schwere Ehekrise. Zwei Jahre vor Kriegsende Einsatz als Rüstungshilfsarbeiterin. – In der Nachkriegszeit Schwierigkeiten durch Komplikationen im ...